Krebsforschung

Prof. Pithi Chanvorachote

Department of Pharmacology and Physiology, Chulalongkorn-Universität, Bangkok, Thailand


Prof. Pithi Chanvorachote ist Professor im Department of Pharmacology and Physiology an der Chulalongkorn-Universität, Bangkok, Thailand. Ihn inspiriert die Suche nach den besten Therapien für Personen und spezifische Bevölkerungsgruppen. Außerdem hat er Extrakte aus Kräutern und Meeresorganismen zur Verwendung in der Krebstherapie und als „Cosmeceuticals“ untersucht. Er ist Empfänger des von Elsevier, The Thailand Research Fund (TRF) und The Office of Higher Education Commission, Thailand (OHEC), gesponserten TRF-CHE-Scopus Young Researcher Award.

Krebsforschung ist mir wichtig, weil…

Krebs ist zweifellos weltweit eine der größten Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit und eine der Haupttodesursachen. Die Forschung, zusammen mit der Gesundheitsvorsorge sind unsere beste Verteidigung gegen diese Krankheit.

Durch das Verständnis des fein abgestimmten molekularen Netzwerks und der Signalwege von Krebs bietet sich uns die Möglichkeit, die ultimativen Drug Targets zu identifizieren und so die bestmögliche Behandlung bereitzustellen. Wir Menschen sehen uns zahlreichen tödlichen Erkrankungen konfrontiert, doch die Fortschritte der letzten Jahrzehnte in der Krebsforschung und der Wissenschaft der Biomedizin haben unser Verständnis für Krebs drastisch vorangebracht. Dies wird uns in der nahen Zukunft zur Entwicklung von präziseren und wirksameren Therapien verhelfen.

Die Person, die mich in meiner Karriere am stärksten beeinflusst hat, war…

Man könnte vielleicht an führende Experten oder berühmte Wissenschaftler denken. Ich denke aber eher an die vielen Krebspatienten, die an der Krankheit leiden und sich mit der traumatischen Realität auseinandersetzen müssen, dass ihre Heilungschancen begrenzt sind.

Außerdem ist die Inzidenzrate steigend und macht auch vor unseren Angehörigen nicht halt. Ich denke, das ist der Grund, der nicht nur mich selbst, sondern alle Krebsforscher zu noch härterer Arbeit anspornt.

Wenn ich meine Karriere noch einmal von vorn beginnen könnte,…

Wir wissen heute, dass jede Population und sogar jede Einzelperson einzigartig ist. Daher würde ich mich stärker auf die Entwicklung neuer, hochwirksamer und nur schwach toxischer Methoden zur Krebstherapie konzentrieren, die für eine gegebene Population oder besser jeden Patienten optimal geeignet sind.

Tissue Engineering ist das Feld, auf dem ich mein Wissen gern ausweiten würde. Es ist ein sehr anspruchsvolles Gebiet und bei der Behandlung degenerativer Erkrankungen von zentraler Bedeutung.

Der glücklichste Moment in meiner wissenschaftlichen Karriere war…

Es gab wirklich viele glückliche Momente. Aber wenn ich mich auf einen besten festlegen müsste, dann wäre es die Tatsache, dass ich so hart gearbeitet und mich so aktiv gezeigt habe, dass andere Vertrauen in meinen Beitrag zur wissenschaftlichen Community gewonnen haben – so weitreichend, dass zahlreiche öffentliche und private Sektoren meine Arbeit finanziell unterstützt haben.

Die wichtigste Publikation auf dem Gebiet der Krebsforschung ist ...

Ich schenke allen Publikationen im Bereich Krebsforschung große Beachtung, da all diese Arbeiten wertvoll sind. Wir sind nur in der Lage, unser Wissen immer weiter auszubauen, weil wir auf den Grundsteinen aufbauen können, die andere gelegt haben. 

Der wichtigste Forschungsdurchbruch ist ...

Vor kurzem haben wir viele neue Medikamentenkandidaten und Derivate entdeckt, die spezifisch auf Onkogene und mit Krebs in Zusammenhang stehende Proteine abzielen, so ewa c-Myc, Mcl-1, Bcl-2 und PI3k/Akt. Für sie alle liegen uns recht klare Struktur-Aktivitäts-Beziehungen vor. Darüber hinaus haben wir mehrere Verbindungen identifiziert, die das Potenzial haben Krebsstammzellen gezielt anzusprechen. Wir hoffen, in der Zukunft den Krebs an der Wurzel heilen zu können, indem wir die Krebsstammzellen Subpopulation eliminieren.

“Durch das Verständnis des fein abgestimmten molekularen Netzwerks und der Signalwege von Krebs bietet sich uns die Möglichkeit, die ultimativen Drug Targets zu identifizieren und so die bestmögliche Behandlung bereitzustellen.”
Prof. Pithi Chanvorachote

Der wichtigste Fortschritt in der Krebsforschung, der in den nächsten fünf Jahren realisiert werden muss ...

Die Erstellung eines präzisen und vollständigen Profils der molekularen Signalwege und des genetischen Hintergrunds von Krebs ist von wesentlicher Bedeutung. Dies sollte uns zu einer Plattform für Medikamentenstudien führen, aus denen wir definierte Medikamenten-Target-Signalwege und ein komplettes Bild der Medikamenten-Interaktionen mit Krebs- und gesunden Zellen ableiten können. Darüber hinaus sind mit personalisierten Impfstoffen, Zelltherapie, Genediting und Mikrobiom-Behandlungen vier Technologien im Aufkommen, die die Art der Krebstherapie dramatisch verbessern werden. 

Wie sich Gesellschaften in den nächsten 10 Jahren verändern sollten, um Kontrolle und Prävention von Krebs zu unterstützen ...

Regierungen sollten die Bevölkerung darüber unterrichten, wie sie sich durch den Verzicht auf vermeidbare Risikofaktoren vor Krebs schützen kann – zum Beispiel mit Kampagnen gegen das Rauchen. Außerdem müssen sie sich ernsthaft mit Umweltproblemen auseinandersetzen und etwa das Problem mit PM2,5-Staub lösen. 

Jungen Wissenschaftlern würde ich empfehlen ...

Verliert nicht die Hoffnung oder den Mut. Erfolge kann man nur erzielen, indem man sich beherzt der Aufgabe verschreibt, die man vor sich sieht. Ohne lange, harte Arbeit gibt es auch keine vielversprechenden Ergebnisse. Wissenschaftler arbeiten jahrelang hart daran, Antworten zu finden, und sehen sich auf dem Weg in der Regel mit zahlreichen Rückschlägen konfrontiert. Wir müssen verstehen, dass fehlgeschlagene Experimente genauso häufig Antworten liefern wie erfolgreiche. 

Ich möchte, dass man sich dafür an mich erinnert ...

als eine heroische Person, die anderen aus ungünstigen Situationen helfen konnte. Ich möchte auch, dass man sich an mich als eine gutherzige Person erinnert.

Prof. Pithi Chanvorachote

Prof. Pithi Chanvorachote ist Head der Cell-based Drug and Health Product Development Research Unit und Professor im Department of Pharmacology and Physiology, Faculty of Pharmaceutical Sciences, an der Chulalongkorn-Universität in Bangkok, Thailand. Seit 2017 ist er Mitglied des Committee for Research and Education, The Thai Red Cross Society. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf Lungenkrebs. Pithi Chanvorachote erlangte 2006 seinen Ph.D. und 2002 seinen B.Sc. in Pharm. (mit Auszeichnung) an der Faculty of Pharmaceutical Sciences, Chulalongkorn-Universität, Thailand.

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Vielen Dank!

Im Namen von Prof. Pithi Chanvorachote hat QIAGEN 500 Euro an die DKMS (eine Organisation, die in Deutschland und international Stammzellspenden organisiert) gespendet, um diese bei ihrem Kampf gegen den Blutkrebs zu unterstützen.

Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich als potenzieller Spender zu registrieren, finden Sie unter www.dkms.org.