Elaine Mardis Co-Executive Director
Krebsforschung

Prof. Elaine Mardis

Co-Executive Director, Institute for Genomic Medicine, Nationwide Children’s Hospital, Columbus, Ohio, USA

Prof. Elaine Mardis ist auch Professor of Pediatrics am Ohio State University College of Medicine. Prof. Mardis war von 2019–20 Präsidentin der AACR. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Applikation von Genomtechnologien zur Verbesserung unseres Verständnisses von menschlichen Krankheiten und zur Steigerung der Präzision der medizinischen Diagnose, Prognose und Behandlung. Mit den von ihr entwickelten Methoden und Automatisierungsoptionen trug sie zum Human Genome Project bei. Seitdem hat sie führende Rollen beim 1000 Genomes Project, The Cancer Genome Atlas und dem Pediatric Cancer Genome Project übernommen.

Krebsforschung ist mir wichtig, weil …

ich dabei mit etwas verbunden bin, das das Potenzial hat, die Leben anderer Menschen zu verbessern. Das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, ist so stark und ein stetiger Motivator.

Die Person, die mich in meiner Karriere am stärksten beeinflusst hat, war …

jeder einzelne meiner Patienten. Mich inspirieren immer wieder die Krebspatienten, insbesondere unsere pädiatrischen Patienten, und deren Familien. Diese Inspiration weckt in mir den Wunsch, noch härter an der Suche nach Antworten zu arbeiten, die ihnen helfen können, den Kampf gegen diese schreckliche Krankheit zu gewinnen.

Wenn ich meine Karriere noch einmal von vorn beginnen könnte, …

würde ich nur eine Sache ändern: Ich würde mich noch gewissenhafter mit der Bioinformatik auseinandersetzen.

Der glücklichste Moment in meiner wissenschaftlichen Karriere war …

Das ist schwierig. Es gab so viele! Ich denke, ein glücklicher Moment war für mich die Publizierung der ersten mittels Next Generation Sequencing ermittelten Krebsgenomsequenz in Nature 2008. Sehr glücklich war ich auch über meine Aufnahme in die National Academy of Medicine im Jahr 2019.

Die wichtigste Publikation auf dem Gebiet der Krebsforschung ist …

Die Fülle an bedeutenden Papern in der Krebsforschung ist absolut unglaublich ... Es ist unmöglich, nur eines zu nennen.

Der wichtigste Forschungsdurchbruch ist …

Als eine Person, die ihre gesamte Karriere in wissenschaftlichen Teams verbracht hat, denke ich ehrlich gesagt nicht über ”meine” wissenschaftlichen Durchbrüche nach. Für mich persönlich zählen die frühen Beiträge zur Brustkrebs- und AML-Genomik und meine frühen Beiträge zur Immungenetik als Highlights. All das war nur durch meine herausragenden Mitarbeiter möglich.

Der wichtigste Fortschritt in der Krebsforschung, der in den nächsten fünf Jahren realisiert werden muss …

Ich denke, wir müssen in den nächsten fünf Jahren anfangen, die Krebsfrüherkennung auf Basis von Blutproben und die Überwachung des Therapieverlaufs mittels Flüssigbiopsie zu implementieren, um Personen zu unterstützen, die bedingt durch Genetik, Familienanamnese oder Alter anfällig für die Entwicklung von Krebs sind. Ich bin auch der Ansicht, dass wir es schaffen müssen, bei unseren pädiatrischen Patienten Genom-Profiling und gezielte und Immuntherapien genauso umfassend einzusetzen, wie wir es bei Erwachsenen bereits können.

Wie sich Gesellschaften in den nächsten 10 Jahren verändern sollten, um Kontrolle und Prävention von Krebs zu unterstützen …

Idealerweise sollten wir die Umwelteinflüsse, die zur Krebsentstehung beitragen, reduzieren – Luftverschmutzung, Rauchen und Sonnenexposition. Und die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil mit mehr Sport und weniger Fettleibigkeit ermutigen. Prävention ist ein wesentlicher Faktor, und es gibt viele Krebsarten, die durch Veränderungen des Lebensstils verhindert werden können – Veränderungen, die die Gesundheit auch über die Krebsprävention hinaus positiv beeinflussen. Zu guter Letzt hoffe ich, dass wir es schaffen werden, den Zugang zu Therapien für alle Patienten zu erleichtern. Und dass wir hinsichtlich der Diagnose und Behandlung von Krebs abermals einen so dramatischen Fortschritt machen werden, wie wir es in den letzten Jahren getan haben.

„Mich inspirieren immer wieder die Krebspatienten, insbesondere unsere pädiatrischen Patienten, und deren Familien. Diese Inspiration weckt in mir den Wunsch, noch härter an der Suche nach Antworten zu arbeiten, die ihnen helfen können, den Kampf gegen diese schreckliche Krankheit zu gewinnen.“
Prof. Elaine Mardis
Wie neue Technologien die Krebsforschung verändern.
Dr. Elaine Mardis spricht über technologische Hürden, die den Übergang der Erkennntnisse aus der Krebsforschung in die medizinische Praxis erschweren, und die Aussicht, Krebs zu einer chronischen Erkrankung zu machen.

Jungen Wissenschaftlern würde ich empfehlen ...

Sammelt so viel Erfahrung in der wissenschaftlichen Forschung wie nur möglich. Lest, lest, lest! Und stellt Fragen!

Ich möchte, dass man sich dafür an mich erinnert ...

Ich hoffe, dass man sich an mich als eine Person mit Integrität erinnern wird, die eine leistungsfähige Mitarbeiterin war und zumindest einen kleinen Beitrag zu einem besseren Verständnis von Krebs geleistet hat.

Prof. Elaine Mardis

Professor Elaine Mardis ist Co-Executive Director am Institute for Genomic Medicine des Nationwide Children’s Hospital in Columbus, Ohio, USA. Früher war sie Robert E. and Louise F. Dunn Distinguished Professor of Medicine an der Washington University School of Medicine in St. Louis, Missouri, wo sie 22 Jahre an der Fakultät tätig war. 2014 wurde sie Mitglied des Supervisory Board und des Science and Technology Committee von QIAGEN. Bevor sie zur Fakultät der Washington University kam, war sie leitende Wissenschaftlerin bei BioRad Laboratories in Hercules, Kalifornien. Prof. Mardis hat Rollen als wissenschaftliche Beraterin bei PACT Pharma LLC und Scorpion Therapeutics LLC inne und ist Mitglied des Wissenschaftsbeirats der The Mark Foundation for Cancer Research. 2019 wurde sie in die National Academy of Medicine (U.S.) gewählt. Außerdem ist sie Fellow bei der American Association for Cancer Research Academy.

DKMS logo
Vielen Dank!

Im Namen von Prof. Elaine Mardis hat QIAGEN 500 Euro an die DKMS (eine Organisation, die in Deutschland und international Stammzellspenden organisiert) gespendet, um diese bei ihrem Kampf gegen den Blutkrebs zu unterstützen.

Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich als potenzieller Spender zu registrieren, finden Sie unter www.dkms.org.